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Was versteht man unter der Kryptokreditvergabe?

Lesen 6 min.
Anfänger
Wichtigste Erkenntnisse:
– Die Kryptokreditvergabe – also das Verleihen von Kryptowährungen – ist eine alternative Anlageform.
– Anleger verleihen Fiatgeld oder Kryptowährungen an Kreditnehmer im Austausch gegen Zinszahlungen.
– Sie sollten sich auf jeden Fall selbst schlau machen, bevor Sie Kryptowährungen verleihen.
– Es gibt mehrere Möglichkeiten zum Verleihen von Kryptowährungen.

Decentralized Finance (DeFi) hat in den Jahren 2019 und 2020 stark an Popularität gewonnen und ist heute einer der wichtigsten Anwendungsfälle der Blockchain-Technologie. Mit diesem neuen Trend rund um DeFi entstehen viele neue Wege zum Vermehren Ihres Kryptoguthabens. Heute wollen wir uns näher mit der Kryptokreditvergabe befassen, die in den letzten Monaten als sehr beliebtes DeFi-Beispiel an Popularität gewonnen hat.

Sie wissen bereits, was ein Kredit ist

Sie haben sicher schon davon gehört, dass Leute, die größere Anschaffungen tätigen wollen, einen Kredit aufnehmen, nicht wahr? Hierbei können sie sich bei einer Bank oder einem Finanzdienstleister Geld leihen, das mit Zinsen zurückgezahlt werden muss. Durch diese Zinsen verdient der Kreditgeber Geld.

Und wenn stattdessen Sie die Zinsen erhalten würden?

Es gibt tatsächlich Lösungen, die es Ihnen erlauben, mit Ihrem Kryptoguthaben einen Kredit zu gewähren. Genau wie die oben erwähnten Finanzunternehmen könnten auch Sie Zinsen dafür nehmen. Allerdings unterscheidet sich das Verfahren ein wenig von dem der üblichen Kreditvergabe. Diese Lösung nennt sich Kryptokreditvergabe.

Wie funktioniert die Kryptokreditvergabe?

Kurz gesagt ist die Kryptokreditvergabe eine alternative Anlageform, bei der Anleger Fiatgeld oder Kryptowährungen an Kreditnehmer im Austausch gegen Zinszahlungen verleihen. Es gibt also bei einer solchen Kreditvergabe im Wesentlichen zwei beteiligte Parteien.

Da ist zum einen der Kreditgeber, der als Gegenleistung für das Darlehen Zinsen vom Kreditnehmer erhält. Der Kreditnehmer dagegen hinterlegt Kryptovermögenswerte als Sicherheit, um die Investition des Anlegers abzusichern. So kann der Kreditgeber sicher sein, bei einem Kreditausfall die Sicherheiten als Entschädigung abrufen zu können.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Der Kreditvergabeprozess kann je nach verwendeter Plattform etwas anders ablaufen, beinhaltet jedoch normalerweise die folgenden Schritte, um ein Kryptodarlehen zu beantragen:

Warum sollte ich mein Kryptoguthaben an andere verleihen wollen?

Attraktiver Zinssatz

Sie können sich wahrscheinlich schon denken, worin der wesentliche Vorteil für den Kreditgeber besteht, oder? Ganz klar: die Zinsen. Sie erhalten im Zweifelsfall mehr Kryptowerte zurück, als Sie verliehen haben, erzielen also einen Gewinn, ohne etwas dafür tun zu müssen. Und wer verdient nicht gerne ein nettes passives Einkommen? Außerdem ist der Zinssatz viel interessanter als bei Ihrem Sparkonto.

Schwankungen bei Kryptowährungen vermeiden

Theoretisch können Sie die Kryptowährung verleihen, die Sie möchten. Allerdings könnte sich die Kreditvergabe von Stablecoins als bessere Lösung für alle Kryptobesitzer erweisen. Falls Sie nicht wissen, was Stablecoins sind: Es handelt sich dabei um Kryptowährungen, die den gleichen Wert wie bestimmte reale Währungen haben (die meisten davon sind etwa an den US-Dollar gekoppelt).

Durch das Verleihen von Stablecoins können Sie Ihr Vermögen vermehren, ohne das Kursschwankungsrisiko fürchten zu müssen, das normalerweise mit Kryptowährungen einhergeht. Mit anderen Worten: Sie können relativ genau einschätzen, wie viel Sie für das Verleihen von Kryptoguthaben zurückerhalten. Natürlich darf man nicht vergessen, dass es kein Nullrisiko gibt – das gilt auch und gerade für das Kryptouniversum.

Best Practices bei der Kryptokreditvergabe

Stellen Sie eigene Nachforschungen an

Man kann es nicht oft genug sagen: Bei vielen Sachverhalten in der Kryptowelt kann es sehr hilfreich sein, selbst zu recherchieren. Bei der Kreditvergabe ist das nicht anders. Schließlich wollen Sie nicht versehentlich einer schlecht abgesicherten Plattform Ihr Vertrauen schenken oder – schlimmer noch – einem Betrüger auf dem Leim gehen. Am besten ist es, sich für Kreditplattformen oder Smart Contracts zu entscheiden, deren Sicherheit zuverlässig geprüft wurde und die eine gute Erfolgsbilanz vorweisen können.

Nichts überstürzen

Verleihen Sie keine Kryptowährungen, die Sie sich schon bald auszahlen lassen wollen. Auch wenn es wahrscheinlich recht offensichtlich ist: Was Sie anderen Leuten geliehen haben, können Sie natürlich nicht veräußern! Vergessen Sie auch nicht, dass selbst die besten Sicherheits-Audits in der Kryptowelt Hacks nicht verhindern können. Für den Fall, dass die von Ihnen genutzte Plattform in Schwierigkeiten gerät, sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, dass Kryptoguthaben auch verloren gehen kann.

Machen Sie sich schlau

Es ist wichtig, die Darlehensbedingungen richtig zu verstehen. Vergewissern Sie sich vorab, wann Sie Ihre Kryptowerte zurückerhalten und wie hoch die Zinsen sind, die Sie dafür einstreichen. Am wichtigsten ist natürlich ein guter Plan für den Fall, dass der Kreditnehmer nicht in der Lage ist, Ihnen das Geld zurückzuzahlen. Sie sollten sich vergewissern, dass die verwendete Plattform oder der Smart Contract Ihr Kryptoguthaben erstattet, was wahlweise über eine Versicherung oder die hinterlegten Sicherheiten geschehen kann.

Und wie steige ich jetzt in die Kryptokreditvergabe ein?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, von denen wir einige bereits angeschnitten haben. Gehen wir sie kurz durch:

Börsen und Plattformen

Kryptobörsen und andere Verwahrungsplattformen können Kreditvergabeservices anbieten (Binance, Coinbase oder Nexo). Dabei handelt es sich um zentralisierte Services, d. h., sie fungieren als Vermittler und überwachen die Vereinbarung zwischen Ihnen und dem Kreditnehmer. Sie müssen Ihre Kryptowährungen an die Plattform senden, bevor Sie in den Verleih digitaler Vermögenswerte einsteigen können. Außerdem wird Ihre Rückzahlung an eine Adresse auf der betreffenden Plattform weitergeleitet, d. h., das Guthaben bleibt so lange unter Kontrolle der Plattform, bis Sie es manuell abheben.

Sie sind zwar oft recht benutzerfreundlich und unterstützen den Verleih einer großen Auswahl an Kryptowährungen, doch trotzdem kann die Entscheidung für eine dieser Option höhere Anforderungen stellen als andere. So müssen Sie etwa oft erst ein Konto eröffnen und sich einem KYC-Verfahren (Know Your Customer) unterziehen, bei dem Sie Ihre persönlichen Daten vorlegen müssen.

Decentralized Finance

Verschiedene DeFi-Protokolle (Decentralized Finance), die sich in letzter Zeit großer Beliebtheit erfreuen, gestatten Ihnen das Verleihen von Kryptoguthaben ohne Vermittler (Compound). Vielmehr wird mithilfe eines Smart Contract sichergestellt, dass der Kredit korrekt abgewickelt wird. Dieser Smart Contract führt automatisch Transaktionen durch, wenn bestimmte vorab festgelegte Bedingungen erfüllt sind.

Wenn Sie Kryptowährungen verleihen, sind Ihre Vermögenswerte nicht mehr in Ihrem Besitz: Sie senden sie an einen Smart Contract. Als Gegenleistung erhalten Sie Schuldverschreibungen, die belegen, dass Sie der Eigentümer dieser verliehenen Vermögenswerte sind.

Sicherheit ist hier natürlich ein zentrales Thema. Im Falle der bekanntesten Protokolle für die DeFi-Kreditvergabe sind die Smart Contracts sauber geprüft und öffentlich, sodass jeder sie manuell verifizieren kann. Dies schließt zwar mögliche Schwachstellen nicht aus, gibt aber eine gewisse Sicherheit.

Leider ist DeFi aufgrund seiner Smart-Contract-Operationen auf eine einzige Blockchain beschränkt. Daher sind die Auswahlmöglichkeiten bei zu verleihenden Kryptowährungen meist begrenzt. In der Regel handelt es sich nur um ERC20-Token (die auf der Ethereum-Blockchain ausgeführt werden).

So verleihen Sie Kryptos mit Ledger

Wenn Sie sich für die Kryptokreditvergabe interessieren, ist Ihre Ledger-Hardware-Wallet ein guter Ausgangspunkt. Verbinden Sie Ihre Hardware-Wallet einfach direkt mit dem Compound-Protokoll.

Wir wollen anhand eines Beispiels veranschaulichen, wie dies funktioniert: Compound ist ein dezentrales Protokoll, das Ihnen die Möglichkeit bietet, digitale Vermögenswerte zu verleihen.

Wenn Sie Ihre Token verleihen, hinterlegen Sie sie im Smart Contract von Compound. Im Gegenzug erhalten Sie cToken, die den Anspruch auf Ihre verliehenen Vermögenswerte und Zinsen repräsentieren.

Sicherheit und Kontrolle

cToken gelten als Nachweis dafür, dass die von Ihnen verliehenen Vermögenswerte und die damit verbundenen Zinsen Ihr Eigentum sind. Beim Verleihen von Kryptowährungen mit Ihrer Ledger-Hardware-Wallet werden Ihre cToken sicher auf dem Gerät gespeichert, d. h., niemand außer Ihnen kann Anspruch auf die von Ihnen verliehenen Vermögenswerte erheben.

Wenn Sie Ihr Vermögen und Ihre Anteile zurückerhalten möchten, können Sie Ihre cToken einfach an den Smart Contract zurücksenden und erhalten im Gegenzug Ihr Vermögen und die generierten Anteile.

Es gibt eine unglaubliche Vielfalt an neuen DeFi-Services, und Ledger hat es sich zur Aufgabe gemacht, Ihnen für jeden dieser Services das größtmögliche Maß an Sicherheit zu bieten. Ganz gleich, ob Sie kaufen, tauschen, staken oder verleihen möchten, mit Ledger können Sie Ihre privaten Schlüssel absichern und jede Transaktion verifizieren. Einfach ausgedrückt: Wir vereinen Sicherheit und Eigentum mit Benutzerfreundlichkeit, damit Sie die unglaublichen Möglichkeiten nutzen können, die DeFi bietet.

Haftungsausschluss: Services für Tausch-, Verleih- und andere Krypto-Transaktionen werden von Drittanbietern bereitgestellt. Ledger gibt weder Ratschläge noch Empfehlungen zur Nutzung von Services Dritter.

Wissen ist Macht – also lernen Sie weiter! Wenn Sie sich gerne mit Kryptowährungen und Blockchain beschäftigen, schauen Sie sich unser School of Block Video an Mit Kryptowährungen schnell reich werden


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