Vesting: Bedeutung
Was versteht man in der Kryptowelt unter Vesting?
Vesting bedeutet im Kryptobereich, dass ein bestimmter Anteil des gesamten Angebots einer Kryptowährung zunächst zurückgehalten und erst später freigegeben wird, nachdem bestimmte Kriterien erfüllt wurden. Die Phase, in der die Token nicht verfügbar sind, wird als Vesting-Periode oder Sperrzeit bezeichnet. In diesem Zeitraum können Investoren diese speziellen Token nicht handeln oder übertragen. Dies trägt dazu bei, Marktmanipulationen und das massenhafte Verkaufen von Token zu verhindern, um die Stabilität des betreffenden Projekts zu erhöhen.
Üblicherweise werden die dann freigegebenen Coins als Belohnung für die anfängliche Treue und Unterstützung an die Frühinvestoren des Projekts vergeben.
Ein ähnliches Modell wird in den traditionellen Finanzmärkten verwendet, um Anteile, Aktien oder Aktienoptionen an leitende Angestellte eines Unternehmens auszugeben.
Vorteile
Durch Vesting kann ein Projekt eine stabile Token-Wirtschaft etablieren. Die Dauer des Vestings kann sich von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren erstrecken, wobei die Freigabe der Token entweder in Etappen erfolgen oder erst am Ende der Frist komplett stattfinden kann.
Das Verfahren bietet verschiedene Vorteile:
- Es schützt die Token-Inhaber vor starken Preisschwankungen.
- Es schränkt die Möglichkeit für Betrüger ein, Pump-and-Dump-Scams zu betreiben.
- Die Vesting-Periode gibt dem Projekt Zeit, um Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.
Was für Vesting-Zeitpläne gibt es?
Vesting-Zeitpläne legen fest, über welchen Zeitraum Token gesperrt bleiben. Sie können entweder starr oder flexibel gestaltet sein. Es gibt drei Hauptarten von Vesting-Zeitplänen:
Lineares Vesting
Hierbei erfolgt die Freigabe der gesperrten Token gleichmäßig über den gesamten Zeitraum. Die Menge der Token und die Zeitabstände stehen also in einem proportionalen Verhältnis. So können beispielsweise alle sechs Monate 10 % der gesperrten Token freigegeben werden.
Gestaffeltes Vesting
Diese Methode erlaubt die Freigabe verschiedener Anteile an zurückgehaltenen Vermögenswerten zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Der Zeitplan lässt sich dabei individuell auf die Bedürfnisse des Projekts zuschneiden. So können etwa 10 % der eingefrorenen Vermögenswerte nach sechs Monaten verfügbar gemacht werden, weitere 15 % drei Monate danach und ein letzter Anteil von 5 % nach nochmals sechs Monaten.
Cliff-Vesting
Bei diesem Ansatz wird festgelegt, wann das Vesting-Programm beginnt. Investoren erlangen ihre Ansprüche, indem sie ihre Investition über einen festgelegten Zeitraum im Projekt halten. Nach Ablauf dieser Frist wird abhängig davon, was für das Ende der Cliff-Phase festgelegt ist, entweder ein lineares oder ein gestaffeltes Vesting angewandt.