Die für XRP wichtigste Zielgruppe sind Banken und Zahlungsanbieter, deren extrem schnelle Abwicklungszeit zur Liquiditätsquelle werden kann, um die Vorfinanzierung von Nostro-Konten zu umgehen bzw. Zahlungsdienste in neuen Märkten günstiger anzubieten. XRP eignet sich optimal als Kryptowährung, die mehrere Reibungspunkte im internationalen Banken- und Zahlungsmarkt beseitigt, angefangen bei Transaktionsverzögerungen und hohen Gebühren bis hin zu institutionellen Liquiditätshürden.
Gegründet wurde Ripple im Jahr 2012 unter dem Namen OpenCoin. Die Entwicklung der ersten Version von XRP begann offiziell Ende 2012 unter der Führung von Jed McCaleb und Chris Larsen.
Unter der gegenwärtigen Leitung von CEO Brad Garlinghouse und mit der finanziellen Unterstützung durch mehrere prominente Investoren und VC-Fonds konnte das Unternehmen bereits drei primäre Finanzprodukte auf den Markt bringen: xCurrent, xRapid und xVia.
XRP-Design und Anwendungsfälle
Primär wird XRP als Zahlungs- und Liquiditätsmittel innerhalb des RippleNet von Ripple verwendet – seinem globalen Zahlungs- und Liquiditätsnetzwerk. Im Wesentlichen funktioniert XRP innerhalb eines verteilten Kontobuchs, in dem Transaktionen über Gateways verarbeitet und abgewickelt werden – ähnlich einer Reihe von privaten Blockchains.
Das Ripple Transaction Protocol ist der Kern des Netzwerks, über das teilnehmende Nutzer und Entitäten wie Finanzinstitute XRP (oder Fiat-Währungen) mit einer Abwicklungszeit von 4 Sekunden und bei vernachlässigbaren Transaktionsgebühren senden und empfangen können. RippleNet kann etwa 1.500 Transaktionen pro Sekunde (TPS) verarbeiten.
Im RippleNet-Ökosystem sind derzeit über 200 Banken und Zahlungsanbieter vertreten.
RippleNet ermöglicht den Teilnehmern auch den schnellen Austausch von Fiat- und Kryptowährungen, was es zu einer idealen Lösung für Institutionen macht, die große Summen bewegen und eine schnelle Abwicklung und niedrige Transaktionskosten wünschen. Innerhalb von RippleNet fungiert XRP jedoch eher als Liquiditätsquelle für den Austausch von Währungen als eine reine Kryptowährung im Sinne von Bitcoin.
Das Netzwerk wird von einer Reihe von Validatoren kontrolliert und ist dadurch zentralisierter als eine öffentliche Blockchain wie Bitcoin oder Ethereum – Ripple plant allerdings schon weitere Schritte für eine Dezentralisierung des Protokolls.
Finanzprodukte und Zielgruppe
Die Hauptzielgruppe von RippleNet und XRP sind Finanzinstitute (d. h. Banken) und Zahlungsanbieter. Die wichtigsten Finanzprodukte von Ripple - xCurrent, xRapid und xVia – wurden speziell für Finanzinstitute, Zahlungsanbieter und Unternehmen entwickelt.
Von den drei Hauptprodukten erfreut sich xCurrent der größten Beliebtheit und gilt als Konkurrenz für das veraltete SWIFT-System. Im Wesentlichen ermöglicht xCurrent Banken und Zahlungsanbietern die Abwicklung grenzüberschreitender Zahlungen mit schnellen Abwicklungszeiten, niedrigen Kosten und bidirektionalem Nachrichtenaustausch. Die meisten Finanzkunden von Ripple nutzen das Produkt „xCurrent“.
Allerdings ist XRP im xCurrent-System nicht wirklich erforderlich.
Stattdessen dient das von Ripple entwickelte xRapid zur Liquiditätsbeschaffung mithilfe von XRP. Bei dem als „On-Demand-Liquidität“ bezeichneten xRapid handelt es sich um ein System, das den Bedarf an Nostro-Konten reduziert und damit die Liquiditätskosten für internationale Zahlungen senkt. xRapid ist eine Erweiterung für xCurrent, wobei XRP als zwischenzeitliche Kryptowährung zur Generierung von Liquidität fungiert.
xVia ist eine Zahlungsschnittstelle mit APIs für Unternehmen, die Zahlungen über das RippleNet durchführen möchten – XRP ist nicht erforderlich.
Ripple verkauft XRP an Finanzinstitute und meldete einen Gesamtumsatz von 169,42 Millionen USD für das erste Quartal 2019, wobei über den institutionellen Vertrieb ein Umsatz von 61,93 Millionen USD erzielt wurde. Ripple hat außerdem das abrechnungsübergreifende Zahlungsprotokoll Interledger entwickelt.