Es wurde ursprünglich als Zwischenblockchain entwickelt, um internationale Finanzsysteme und globale Transaktionen zu ermöglichen. Unterstützt wird das Stellar-Netzwerk von der Stellar Development Foundation, die gemeinsam mit dem CEO von Stripe, Partick Collison, gegründet wurde.
Mit seiner anpassbaren Zahlungsinfrastruktur und seinen schnellen Abwicklungszeiten richtet sich Stellar in erster Linie an Finanzunternehmen.
Technisches Design und Anwendungen von Stellar
Das Stellar-Netzwerk besteht hauptsächlich aus Core-Nodes, auf denen die Stellar Core Software ausgeführt wird. Auf diesen von Einzelpersonen und Organisationen betriebenen Nodes wird eine lokale Kopie des Netzwerk-Ledgers gespeichert.–––
Das Stellar-Ledger funktioniert über ein Kreditsystem für Benutzerkonten, die von den sogenannten Ankern ausgestellt und geführt werden. Neben dem nativen XLM-Token handelt es sich bei allen Vermögenswerten und Währungen auf Stellar um von Ankern ausgegebene Kredite.
Stellar stützt sich auf ein föderiertes verteiltes Ledger-Modell, bei dem Anker als Brücken zwischen dem Stellar-Netzwerk, seinem nativen Token (XLM) und anderen Vermögenswerten wie Fiat-Währungen fungieren. Die Anker können aus realen Unternehmen wie Zahlungsabwicklern oder Banken bestehen und sind Vermittler beim kreditbasierten Austausch von Vermögenswerten im Netz.
Nach Angaben von Stellar verlassen sich Transfers im Stellar-Netzwerk auf das Stellar Consensus Protocol (SCP) für Konsens, das innerhalb von 2 bis 5 Sekunden Finalität erreichen kann. Anker müssen wie Finanzvermittler in der konventionellen Finanzwelt vertrauenswürdig sein, wodurch Stellar im Vergleich zu öffentlichen Blockchain-Netzwerken zentralisierter ist. Im Vergleich zu traditionellen Finanzschienen besitzt Stellar jedoch einen einzigartigen Vorteil:
„Der Unterschied besteht darin, dass alle 'Paypals' und andere Anker im gleichen Netzwerk arbeiten, sodass sie jetzt alle Transaktionen untereinander durchführen können – wodurch das System deutlich leistungsfähiger wird. Benutzer können nun problemlos all diese verschiedenen Ankergutschriften versenden und untereinander austauschen.“
Interessanterweise kann das Stellar-Netzwerk selbst als eine Art dezentralisiertes Auftragsbuch fungieren, was bedeutet, dass Entwickler von Drittanbietern darauf aufbauende Schnittstellen erstellen können, um seine Abwicklungskapazität zu nutzen. StellarX zum Beispiel ist ein P2P-Marktplatz für den Austausch realer Vermögenswerte, wobei das Stellar-Netzwerk die Abwicklungsebene im Hintergrund bildet. So können Nutzer über die Plattform Vermögenswerte wie Bitcoin gegen den chinesischen Yuan tauschen.
Die schnelle Abwicklung und die niedrigen Kosten von Zahlungen über Stellar eröffnen auch zahlreiche Anwendungsfälle für das Netzwerk, die Stellar als Micropayments, Überweisungen und zugängliche mobile Bankdienstleistungen bezeichnet.
Geldpolitik und Entwicklung
Bei Stellar gibt es kein Mining wie bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen, und es basiert auch nicht auf Proof-of-Stake (PoS). Stattdessen ist die Geldpolitik von Stellar der von Ripple ähnlich, was die Produktion von XLM ohne Verwendung des SCP angeht.
Stellar hat zum Start des Netzwerks zunächst 100 Milliarden XLM-Tokens erstellt und einen kleinen Teil dieser Tokens über verschiedene Giveaways wie Airdrops an die Öffentlichkeit verteilt. Neue XLM werden über eine jährliche Inflationsrate von 1 Prozent ausgegeben, die proportional zur Teilnahme an der Inflationsabstimmung ansteigt.
Die Umlaufmenge von XLM liegt bei knapp über 19 Milliarden, und die Gesamtmenge beläuft sich auf fast 105 Milliarden.
Stellar stellt eine Reihe von Entwickler-Tools zur Verfügung, um auf dem Netzwerk aufzubauen, und lässt einige bekannte Firmen darauf Anwendungen entwickeln, darunter Deloitte und Tempo Money Transfer.